Priscilla hat geschrieben:Hallo Zusammen,
nachdem ich schon oft vergeblich im Netz nach meinem zuständigen Wasserversorger und den aktuellen Wasserwerten gesucht habe, bin ich dieses Wochenende zufällig am neuen Wasserwerk vorbeigekommen und habe endlich den Namen rausgekriegt. Leider immer noch keine aktuellen Wasserwerte im Netz, aber nachdem ich denen eine nette Email geschrieben habe, kam prompt eine Antwort mit den detailierten Ergebnissen der letzten Wasseranalyse.
Ich hab nen Gh von nicht mal 14
Kh nur knapp drunter mit 10.
Dass ist knapp 20 Gh weniger als vor der Umstellung auf Verschnitt mit Bodenseewasser, freu!
pH liegt bei 7,7
Nitrat bei 28 - hatte gehofft, der wäre mehr gesunken, früher war der bei 35.
Nitrit <0,02
Leitfähigkeit 425 µs - kann mir das nochmal jemand mit der Leitfähigkeit erklären, bitte. Ist meine gut oder schlecht?Jetzt ist mir auch klar, wieso schon wieder ein kleiner Mini-sterbai durch mein Becken saust
Hi,
Leitwertmessgeräte sind für die "Durchschnittsaquaristik" überflüssig, ebenso der Messwert. Bei einem Wasser mit natürlichem Ionenverhältnis ist es anwendbar, alledings nur bei Frischwasser.
Das Gerät misst die elt. Leitfähigkeit des Wassers. Reines H2O (destilliertes Wasser) hat einen Leitwert von 0. Es ist also nicht fähig Strom zu leiten. Wer in reinem H2O badet und ihm fällt der Föhn ins Wasser, besteht keine Stromschlag.
Nun sind in natürlichen Wässern Salze gelöst. Diese Salze machen das Wasser leitfähig. Auch andere Stoffe wie Säuren, Verschmutzungen, Futterreste, Nitrifikationsprodukte usw. erhöhen die Leitfähigkeit.
Ein Leitwertmesser gibt die derzeitige Leitfähigkeit an. Er sagt aber nichts über die genauen Stoffe die zu der exakten Leitfähigkeit führen. Man weis also nicht, ist nun die GH dafür verantwortlich oder ist das belastete Wasser vor dem WW allgemein die Ursache. Man bekommt es auch auf diesem Wege nicht heraus. Da bleibt nur der Griff zu den Messreagenzien. Wer unbehandeltes Wasser (im Wasserwerk nicht behandelt, was aber in heutiger Zeit illusorisch ist) als Zuchtwasser mit seinem natürlichen Ionenhaushalt verwenden kann, kann auf das Gerät zurückgreifen. Auch wer aufgehärtetes Osmosewasser zur Zucht verwendet, ist damit gut bedient. Es taugt zwar nicht zur Nachkontrolle, ist aber zur Werteinstellung zu empfehlen. Ich habs schon gelesen, 33 µS/cm entsprechen ca. 1° dGH.
Zur groben Ermittlung des Leitungswassers kann man es auch einsetzen und entsprechend umrechnen. So sollte ein Leitwert von 660 µS/cm im günstigsten Falle ca. 20° dGH ergeben. 425 µS/cm wären dann eben ca. 13° dGH unter Beachtung der allgemeinen Verunreinigung (Chlor, Kalkzusatz usw.).