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Gesamthärte

Diskussionen rund um GH, KH, PH-Wert usw.

Gesamthärte

Beitragvon Symphysodon » Mi 14. Apr 2010, 08:14

Hi,
mutzerle hat geschrieben:Hallo,

ja es gibt Wasser aber nur "Würzburger" gh 38-42 kh 17-20 und CO2 über 50mg/l.

Ich empfehle dir Wasser mit den Werten die du benötigts mitzubringen.

Warmwasser gibt es nur aus einem Boiler (achtung Kupfer).


kopiert aus der Info zur Börse.
Mir geht es um die ständige Präsenz der GH hier im Forum.
Mich interessiert mal, weshalb man der GH so viel Bedeutung beimisst? Was ist der Grund dafür? Wie definiert ihr GH (woraus besteht sie)? Welchen Einfluss nimmt aus eurer Sicht die GH auf die Tiere? Wie beeinflusst ihr die GH in ihrer Größe, in Hinsicht auf den Teil, der nicht die Karbonate beherbergt?
Würde mich freuen wenn hierzu jemand einleuchtende Argumente anführen könnte. :idea:
Grüße
Rudi

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Re: Gesamthärte

Beitragvon mutzerle » Mi 14. Apr 2010, 09:36

Hallo Rudi,

in der Aquaristik spielt die GH zwar eine untergeordnete Rolle, aber als Aquarianer sollte man
seine Fische möglichst in einem Wasser halten das dem in der Natur nahe kommt.
Bei der Börse stehen die Fische eh schon unter Stress und da wäre ein anderes Wasser als
das gewohnte noch ein zusätzlicher Stressfaktor.

Zu der Frage aus was die GH besteht, die Antwort kennst du sicher sonst würdest du nicht Fragen ;).
Einfach gesagt hauptsächlich aus Magnesium- und Calzium-Ionen.
Gruß

Jürgen

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Re: Gesamthärte

Beitragvon Claudia » Mi 14. Apr 2010, 22:07

Hallo Rudi,

hast Du nicht schon Diskus gepflegt?? Dann weißt Du ja was es mit der GH auf sich hat, oder??

Gruß
Claudia
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Re: Gesamthärte

Beitragvon Symphysodon » Do 15. Apr 2010, 07:31

Hi,
nun ja, ich habe da schon meine Ansicht über das Thema. Nur würde ich gern darüber diskutieren. Leider gehts ja nicht wenn niemand seine Meinung darüber äussert.
Grüße
Rudi

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Re: Gesamthärte

Beitragvon mel » Do 15. Apr 2010, 13:19

hm, meinung hab ich leider keine dazu, weil ich zu wenig wirkliches wissen habe. ich weiss nur das bei den killis die kh ausschlaggebender ist. wie ist das bei anderen fischarten?

lg mel
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Re: Gesamthärte

Beitragvon sissi » Do 15. Apr 2010, 15:05

Nun, ich habe nun die krasse Veränderung vom alten Wohnort mit 42 GH und jetzt am neuen Wohnort mit etwa 14 GH.
Ich finde schon, dass das eine Auswirkung auf meine Fische hat. Die Schleierwelse sind erst jetzt bereit , abzulaichen.. Das haben sie die Jahre davor nicht gemacht.

Mein bisheriges Wissen beinhaltet schon, dass die Gesamthärte eine deutliche Auswirkung auf die Fische hat!?!? Nun bin ich keine Biologin, daher kenne ich nicht sämtliche biologischen Auswirkungen eines jeden WW auf die Fische. Ich versuche einfach, mich an die empfohlenen natürlichen Werte zu halten.
Und wenn die GH SO unwichtig ist- warum gibt sie dann die ganze Welt bei Fischbeschreibungen an???
Liebe Grüße von Silke!
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Re: Gesamthärte

Beitragvon mutzerle » Do 15. Apr 2010, 16:01

Hallo Zusammen,

ein großer Bestandteil der ist die KH und diese ist meistens wenn die GH hoch ist ebenfals hoch.
Darum hatte auch bei mir das Wasser, das durch die Torfkanone lief und dann nur noch eine KH von 1-2 hatte,
eine GH um die 20. Die GH gibt die Summe der gelösten Erdalkalimetalle Metalle an. Wenn Weichwasserfische
in Harten oder Hartwasserfische in Weichen schwimmen wird ihr Stoffwechsel negativ beeinflusst und sie
stehen somit unter Stress. Dieses führt zur Anfalligkeit gegen Krankheiten , die Widerstandsfähigkeit gegen
toxische Stoffe wird herabgestezt und nicht zuletzt der Austausch von Nährstoffen in den Zellen gestört.
Es mag sein dass die Fische das längere Zeit überstehen aber ihre Lebenserwartung wird durch die schlechteren
Bedingungen herabgesetzt.
Deshalb bin ich der Meinung wir sollten unsere Fische in dem besten Wasser halten (das dem der Natur nahe kommt)
nur so ist es eine artgerechte Tierhaltung und auch Tierschutz.
Gruß

Jürgen

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Re: Gesamthärte

Beitragvon Symphysodon » Fr 16. Apr 2010, 09:06

mutzerle hat geschrieben:Hallo Rudi,

in der Aquaristik spielt die GH zwar eine untergeordnete Rolle, aber als Aquarianer sollte man
seine Fische möglichst in einem Wasser halten das dem in der Natur nahe kommt.
Bei der Börse stehen die Fische eh schon unter Stress und da wäre ein anderes Wasser als
das gewohnte noch ein zusätzlicher Stressfaktor.

So ist das erst mal richtig. Auf gut Deutsch besteht die GH aus Karbonaten und Nichtkarbonaten. Die Karbonate bestimmen die Härte des Wassers. Die "Nichtkarbonate" haben diesbezüglich keine Funktion. Ihre Funktion beschränkt sich auf die Aufnahme von lebenswichtigen Grundbausteinen.

Zu der Frage aus was die GH besteht, die Antwort kennst du sicher sonst würdest du nicht Fragen ;).
Einfach gesagt hauptsächlich aus Magnesium- und Calzium-Ionen.


Wie schon ob. gesgt, ist die GH die Summe der gelösten Erdallkalislaze.

sissi hat geschrieben:Nun, ich habe nun die krasse Veränderung vom alten Wohnort mit 42 GH und jetzt am neuen Wohnort mit etwa 14 GH.
Ich finde schon, dass das eine Auswirkung auf meine Fische hat. Die Schleierwelse sind erst jetzt bereit , abzulaichen.. Das haben sie die Jahre davor nicht gemacht.

Ja, das ist eine Auswirkung von geringerer GH. Allerdings muss ich einschränken, von kleinerer KH. Wenn die KH kleiner ist, ist auch die GH Kleiner (bis auf Ausnahmen). Somit sollte die KH im Vordergund stehen und nicht die GH.

Mein bisheriges Wissen beinhaltet schon, dass die Gesamthärte eine deutliche Auswirkung auf die Fische hat!?!? Nun bin ich keine Biologin, daher kenne ich nicht sämtliche biologischen Auswirkungen eines jeden WW auf die Fische. Ich versuche einfach, mich an die empfohlenen natürlichen Werte zu halten.

Ich möchte hier niemand bloß stellen, aber welche Auswirkungen fallen dir denn da ein und welchen Teil der GH ist dafür verantwortlich?

Und wenn die GH SO unwichtig ist- warum gibt sie dann die ganze Welt bei Fischbeschreibungen an???

Dazu schreibe ich auch noch etwas, säter.



mutzerle hat geschrieben:Hallo Zusammen,

ein großer Bestandteil der (GH meinst du sicherlich) ist die KH und diese ist meistens wenn die GH hoch ist ebenfals hoch.

In einem natürlichen Wasser sind die Anteile der Karbonate und Nichtkarbonate relativ in Waage verteilt. Die Karbonaten bilden 45 - 49 % der GH den etwas geringeren Teil.


Darum hatte auch bei mir das Wasser, das durch die Torfkanone lief und dann nur noch eine KH von 1-2 hatte,
eine GH um die 20. Die GH gibt die Summe der gelösten Erdalkalimetalle Metalle an. Wenn Weichwasserfische
in Harten oder Hartwasserfische in Weichen schwimmen wird ihr Stoffwechsel negativ beeinflusst und sie
stehen somit unter Stress. Dieses führt zur Anfalligkeit gegen Krankheiten , die Widerstandsfähigkeit gegen
toxische Stoffe wird herabgestezt und nicht zuletzt der Austausch von Nährstoffen in den Zellen gestört.
Es mag sein dass die Fische das längere Zeit überstehen aber ihre Lebenserwartung wird durch die schlechteren
Bedingungen herabgesetzt.

Du sprichst hier die Härte bzw. die Weichheit des Wassers an. Das ist so richtig. Aber welche Auswirkungen hat der zweite Teil der GH damit zu tun? Die Nichtkarbonate weeinflussen weder die Härte noch sind sie in Bezug auf dem Osmotischen Druch relevant. Was haben denn die "Nichtkarbonate" für Aufgaben bei den Tieren?
Ich meine, dieser Teil der GH ist eher unwichtig. Er beherbergt doch die lebendnotwendigen Grundbausteine die zum Aufbau des Organismuss von Nöten ist. Doch nicht in dem Maße wie sie vorhanden sind. Da reicht doch ein Bruchteil davon aus, oder nicht? Sind diese Stoffe nicht allgegenwärtig? Unsere Tiere werden diese Kapazität niemals nutzen und wie verändere ich diese Dichte? Darauf gibt es keine Antworten. Das sagt mir, dass diese Kombination, GH, nicht wichtig ist. Also auch nicht nötig ist, dass man sie misst.


Deshalb bin ich der Meinung wir sollten unsere Fische in dem besten Wasser halten (das dem der Natur nahe kommt)
nur so ist es eine artgerechte Tierhaltung und auch Tierschutz.

Tja, und da liegt der Haase im Pfeffer. Bei "Hartwasserfischen", siehe ostafrikanische Buntbarsche, kann soetws zum Problem werden. Allerdings weniger im Würzburger Raum. Denn da ist ein großer Teil den Nichtkarbonaten vorbehalten (nur gut für Brabantbuntbarsche).



Teilweise habe ich schon einige Erklärungen zur GH abgegeben und werde mich wohl in einigen Punkten wiederholen. Für mich ist die Angabe der GH vollkommen überflüssig, überholt und für unser behandeltes Wasser (in den Wasserwerken) nicht mehr gebrauchsfähig. Also nicht anwendbar.
Um mal den letzten Satz zu begründen: Unsere Ww. Sind verpflichtet ihr Wasser nach einer bestimmten DIN Norm abzugeben. Das heißt, in der Mehrzahl der abgegebenen m³ wird das Wasser aufgehärtet um den Gegebenheiten in den Haushalten (schon teilweise überholt) nachzukommen. Man erinnere sich, dass früher die Kopferleitungen durch zu saures Wasser zersetzt wurden und die Kupferbelastung über der festgelegten Höchstgrenze liegen konnte. Deshalb die Aufhärtung. Weiter oben habe ich geschrieben, dass die KH bei ca. 45 % - 49 % liegt. Das gilt aber nur für unbehandeltes Wasser (bei Würzburger Wasser scheint das %ual noch gültig zu sein). In den Zeiten, in denen das Wasser noch unbehandelt, zumindest nicht aufgehärtet blieb, konnte man aus der GH die KH rechnerisch bestimmen. Das geht nun leider dadurch nicht mehr. Warum diese Angaben immer noch verwendet werden …? Bestimmt nur aus Gewohnheit oder falscher Interpretation. Soviel zu der Frage von sissi.
Weiter hatte ich schon angeführt, dass der „zweite“ Teil der GH, nämlich die Nichtkarbonate, keinem Einfluss unserer seits unterliegen. Da stellt sich doch die Frage, weshalb das Messergebnis der GH so wichtig sein sollte? Wir können`s weg lassen, es belastet und verwirrt, hat also keinen praktischen Wert. Was nicht gemessen und beeinflusst werden kann, muss auch nicht angegeben werden. Für uns ist ausschließlich die KH wichtig. Nicht mal bei der Zucht sehe ich die GH als wichtig an, ausgenommen bei den Malawis, Tanganjikas und Viktorias.
Bei der Ermittlung und Umrechnung des elt. Leitwertes ist sie, aber nur bedingt, zu berücksichtigen.
Grüße
Rudi

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Re: Gesamthärte

Beitragvon mel » Fr 16. Apr 2010, 18:35

Symphysodon hat geschrieben:Für uns ist ausschließlich die KH wichtig.


also so wie ich es bei den killis gelernt habe, gültig für alle fische. das ist gut zu wissen. wobei ich nicht vorhabe umzusteigen :mrgreen:

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