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Rund um das Einfahren ...

Diskussionen rund um GH, KH, PH-Wert usw.

Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Claudia » So 28. Nov 2010, 20:21

Hallo Lordquast,

mit persönlichem Erfahrungsaustausch meine ich, dass man sich sieht und sich verbal austauscht. Mir schon klar, dass das Deine Erfahrungen sind ;) .

Liebe Grüße
Claudia
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Lordquast » Mo 29. Nov 2010, 22:09

Hi

ist gerade schlecht ich hab jez jede Woche 2 Klausuren...

Lg
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Symphysodon » Sa 4. Dez 2010, 12:27

Lordquast hat geschrieben:Hallo

ich mach hier mal einen Thread auf da sich mehrere Fragen aufgeworfen haben
dabei geht es va ja um den Nitritwert
dabei interessiert es mich besonders wie und wieviel davon in einem neu eingerichteten Aquarium entstehen...
Das ist abhängig wie schnell sich entsprechende Bakterien bilden und entwickeln können und wie viel organische Stoffe entsorgt werden müssen. Ein völlig neues Bexken mit völlig neuer Technick sollte 6 Wochen einlaufen, keinen Tag weniger, auch wenn andere Meinungen kursieren. Das gilt besonders bei Neueinsteigern.
-Bodengrund kann man dabei vernachlässigen?
-Leitungswasser kann man auch vernachlässigen
-Planzen evtl Wurzeln??
sonst noch irgendwas?

weiß jemand was genauer dazu?

lg


Hi Lordquast,

schön dass sich mal jemand um den Nitrifikationskreislauf interessiert. Um Extreme in den Griff zu bekommen reichen einfache Erfahrungen wenig. Da muss schon etwas Grundsätzliches bekannt sein.
Gäbe es diesen Kreislauf nicht oder käme er nicht zustande, würden unsere Aquarien kurzfristig zur Kloake verkommen.
Alle organischen Stoffe welche sich durch Fütterung, durch abgestorbene Pflanzen- oder überhaupt durch Futterreste am Boden Ablagern verwesen über kurz oder lang und verwandeln sich in giftige Substanzen. Dazu kommt der Urin und der Kot der Fische, welche eh schon in einen Verwesungsprozess über gegangen sind.
Der erste Schritt in der Nitrifikation ist die Entstehung von Ammoniak bzw. Ammonium. Beide unterscheiden sich in ihrer Giftigkeit. Während Ammonium ungiftig ist und unterhalb des pH-Wertes 7 entsteht, so im Gegensatz, Ammoniak, extrem giftig und entsteht aus dem Ammonium prozentual und aufsteigend mit dem pH-Wert. So lange keine Mikroorganismen vorhanden sind welche Ammonium oder Ammoniak zu Nitrit umwandeln verbleiben beide Substanzen im Wasser vorhanden. und breiten sich aus. Wasserwechsel helfen dagegen nur bedingt und kurzzeitig.
Nitrit als nächste Stufe der Nitrifikation ist nur weniger giftig gegenüber des Ammoniaks. Nitrit sollte 0,3 mg/l Aquarienwasser nicht übersteigen. Alles was unter dieser Größe steht ist unbedenklich.
Erst wenn Nitrit vorhanden ist kann sich die nächste Gruppe der Nitrifikationsbakterien zu entwickeln und zu vermehren. Diese wandeln das Nitrit in das viel weniger giftige Nitrat um. Die Giftigkeit von Nitrat pendelt gegen 0, solange die Größe 40 mg/l nicht überschritten wird. Selbst mit höheren Konzentrationen ist schon erfolgreich gezüchtet worden. Das ist aber Abhängig von den Fischarten.
Nitrat wird überwiegend über die Wasserwechsel aus dem Aquarium entsorg. Auf natürlichem Wege verwandeln Anaerobe Bakterien (unter Sauerstoffmangel bzw. -entzug) zu Stickstoff und dieser entweicht über die Wasseroberfläche. Damit ist die Entsorgung der Giftstoffe angeschlossen.

-Gute Frage!-
Grüße
Rudi

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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon newbie » Fr 29. Jul 2011, 15:41

Hi,
ich habe nicht viel Erfahrung. Aber ein Buch gelesen: Diana Walstad: Das bepflanzte Aquarium. Das Buch an sich war in Punkto Pflanzen jetzt nicht so aufregend, aber zu dem hier diskutierten Thema: die Autorin setzt auch direkt nach dem Einrichten ein paar Fische ins Becken. Und sie scheint Erfahrung zu haben. Allerdings richtet sie auch mit normaler Gartenerde als Bodengrund ein. Da sind wahrscheinlich einfach schon ein paar Nitrifikanten/Denitrifikanten drin, vermute ich. Ich persönlich habe mit Teicherde (aus der Garten-Pfütze und dem Erlabrunner Badesee) und Gartenerde (der Lehm aus dem Bauaushub des Nachbarn) eingerichtet (das Wasser stammte überwiegend aus der Leitung, aber ein paar Liter Teichwasser waren auch dabei) und keinen Nitritpeak gehabt, aber das ist wahrscheinlich alles nicht vergleichbar, weil wir ja eh keine Technik im Becken und nur ganz wenige Fische haben.

Viele Grüße
Barbara
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Symphysodon » So 31. Jul 2011, 18:11

newbie hat geschrieben:Hi,
ich habe nicht viel Erfahrung. Aber ein Buch gelesen: Diana Walstad: Das bepflanzte Aquarium. Das Buch an sich war in Punkto Pflanzen jetzt nicht so aufregend, aber zu dem hier diskutierten Thema: die Autorin setzt auch direkt nach dem Einrichten ein paar Fische ins Becken. Und sie scheint Erfahrung zu haben. Allerdings richtet sie auch mit normaler Gartenerde als Bodengrund ein. Da sind wahrscheinlich einfach schon ein paar Nitrifikanten/Denitrifikanten drin, vermute ich. Ich persönlich habe mit Teicherde (aus der Garten-Pfütze und dem Erlabrunner Badesee) und Gartenerde (der Lehm aus dem Bauaushub des Nachbarn) eingerichtet (das Wasser stammte überwiegend aus der Leitung, aber ein paar Liter Teichwasser waren auch dabei) und keinen Nitritpeak gehabt, aber das ist wahrscheinlich alles nicht vergleichbar, weil wir ja eh keine Technik im Becken und nur ganz wenige Fische haben.

Viele Grüße
Barbara


Hi,
natürlich hat sie Erfahrungen und kann schon einschätzen wie weit sie gehen kann aber jetzt kommt der eigentliche Knackpunkt was das "Einfahren" betrifft. Ich sehe das immer als großes Wagnis an, wenn solche Praktiken veröffentlicht werden in dem keine Einlaufzeit vorgegeben wird oder keine gebraucht zu werden scheint. Damit erhält das einen amtlichen Charakter. Gerade Neueinsteiger verlassen sich blind darauf und setzen so das Leben der Tiere aufs Spiel. Die Quälerei die davor steht wird gratis mit geliefert.
Ich bin der Ansicht, dass solche Praktiken nicht veröffentlicht werden dürfen. Erfahrene Aquarianer kommen über kurz oder lang eh darauf und werden nicht immer 6 Wochen zum Einfahren verwenden und Diejenigen die sich nicht so in die Materie vertiefen wollen, sollten schon an den 6 Wochen festhalten.
Es ist ja immer d e r Wunsch, gleich nach dem Einrichten sofort Fische mit einzusetzen. Wenn so etwas gelesen wird, hält das jeden von einer Einlaufzeit erfolgreich ab, natürlich ohne die geringste Ahnung von den Folgen zu haben
.
Grüße
Rudi

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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Lordquast » Di 2. Aug 2011, 23:09

Hi

ich sehe das nicht so.
Die Ursachen für eine Nitritvergiftung in den ersten Wochen sind doch zuviel Besatz am Anfang und zuviel Futter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in einem Becken, das 6 Wochen steht und in dem ein bisschen mehr nitrifizierende Backterien sind ein bisschen weniger Fische sterben.
Egal ob das Becken 6 Wochen steht oder 1 Tag man muss es langsam belasten. Warum dann 6 Wochen stehen lassen ?

Gerade das Einlaufen gibt den Anfängern doch ein trügerisches Gefühl von Sicherheit

Nochmal zu den Blättern und Ästen frisch vom Baum:
ich denke da ist ehr die Gefahr einer plötzlichen Bakterienblüte
aber ist teste das gerade Blätter scheinen bisher ehr ungefährlich...


Liebe Grüße
Chris

Ps: hab gerade nochmal den Thread durchgelesen ein paar Antworten von mir waren ziemlich arrogant :Panik :Doh
habe aber in letzter Zeit erst gemerkt dass es wichtig ist va. in so kleinen Foren seine Meinung sachlich und freundlich zu begründen
also bitte nicht so persönlich nehmen :oops:
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon newbie » Mi 3. Aug 2011, 14:39

Hi,

ich finde das langsame Belasten eine gute Idee. Man soll ja auch, habe ich zumindest gelesen, beim Einfahren immer mal ein paar Futterflocken ins Wasser tun. Damit die nitrifizierenden Bakterien etwas zu verarbeiten haben und sich vermehren. Da könnte man doch genausogut die Futterflocken von ein paar wenigen Fischlein verstoffwechseln lassen :?: Ich stelle mir aber vor, dass in so einem klinisch sauberen Becken im Anfangsstadium tatsächlich nur sehr wenige nitrifizierende Bakterien drin sind und die Belastung daher gaaanz langsam hochgefahren werden muss. Von daher sind die durchschnittlichen Anfänger wahrscheinlich mit 6 Wochen schon gut beraten. Lordquast gibt ja, genauso wie Diana Walstad mit ihrer Gartenerde, mit den Blätter vermutlich schon einen netten Bakterien-Mix mit ins Becken, ich kann mir schon vorstellen, dass es dann schneller geht, dass die Nitrifizierer gute Bedingungen finden und sich flott vermehren. Aber ich finde das Ökosystem Aquarium auch ganz schön tückisch. Vor fast 25 Jahren habe ich mal Biologie studiert.... aber Limnologie hat mich nie interessiert .... dachte dann nach der Lektüre von ein, zwei Büchlein, dass das alles ja gar kein Problem sein kann: Altwasser und techniklos. Aber das System ist halt doch komplexer, da gehts nicht nur um Nitrat-Kreislauf und CO2-Verbrauch und Atmung, da spielen Dinge eine Rolle an die ich nicht gedacht hatte: kriege meinen Ph nicht runter und die biogene Entkalkung läuft immer noch wie der Teufel und an Keimdichte möchte ich noch gar nicht denken :? . Aber spannend ist es schon, euch geht es ja offensichtlich auch so, es ist einfach zu reizvoll, das Ding in den Griff zu kriegen.... Jetzt mache ich erst mal 2 Wochen Urlaub (keine Sorge bin zwischendurch mal 1 Tag zu Hause um nach den Fischlein zu schauen)

Viele Grüße
Barbara
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Lordquast » Mi 3. Aug 2011, 15:56

Hi

um da was zu reißen muss man schon sehr viele Flöckchen reinwerfen.
Ich pack da auch keine Blätter rein :) das bringt die nitrifizierenden Bakterien ja nicht weiter sondern die die für eine Bakterienblüte
verantwortlich sind :D
Bei dem Altwasser, der Biogenen Entkalkung sowie dem Keimdruck würde ich mir keine Gedanken machen(wenn du keine Fische von außen einsetzt) das alles verändert sich langsam. Wie weit sich die Tiere damit arrangieren können weiß man nicht wird sich aber zeigen :)


Liebe Grüße
Chris
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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Symphysodon » Do 4. Aug 2011, 20:15

Lordquast hat geschrieben:Hi

ich sehe das nicht so.
Die Ursachen für eine Nitritvergiftung in den ersten Wochen sind doch zuviel Besatz am Anfang und zuviel Futter.

Das so zu betrachten wäre zu einfach. Nenne mir das Maß für zu viel Besatz und zu viel Futter.
Wenn sich noch keine Bakterien gebildet haben ist jedes Gramm Futter ein potenzieller Giftcocktail, egal wie viele Fische sich im Becken befinden.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass in einem Becken, das 6 Wochen steht und in dem ein bisschen mehr nitrifizierende Backterien sind ein bisschen weniger Fische sterben.

Du musst es dir nicht vorstellen, du musst es nachweisen.

ein bisschen mehr nitrifizierende Backterien


Was ist das für eine Größe, ein bisschen? Entweder es sind so viele, dass sie die anfallenden Gifte verarbeiten können oder eben nicht.

ein bisschen weniger Fische sterben.


bei einer entsprechenden Konzentration an Nitrit oder gar an Ammoniak geht der gesamte Besatz den Bach runter. Da sterben nicht nur ein paar Fischlein.

Egal ob das Becken 6 Wochen steht oder 1 Tag man muss es langsam belasten. Warum dann 6 Wochen stehen lassen ?

Wenn das Becken 6 Wochen eingafahren wurde, kann man den vollen Besatz ins Becken bringen. Nitrifikationsbakterien bilden sich in jedem Wasser. 1 Tag reicht nicht aus aber 6 Wochen.

Gerade das Einlaufen gibt den Anfängern doch ein trügerisches Gefühl von Sicherheit.

... und was ist daran das trügerische?

Nochmal zu den Blättern und Ästen frisch vom Baum:
ich denke da ist ehr die Gefahr einer plötzlichen Bakterienblüte
aber ist teste das gerade Blätter scheinen bisher ehr ungefährlich...


Liebe Grüße
Chris

Ps: hab gerade nochmal den Thread durchgelesen ein paar Antworten von mir waren ziemlich arrogant :Panik :Doh
habe aber in letzter Zeit erst gemerkt dass es wichtig ist va. in so kleinen Foren seine Meinung sachlich und freundlich zu begründen
also bitte nicht so persönlich nehmen :oops:
Grüße
Rudi

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Re: Rund um das Einfahren ...

Beitragvon Lordquast » Mo 8. Aug 2011, 08:43

[quote="Symphysodon"][quote="Lordquast"]Hi
Das so zu betrachten wäre zu einfach. Nenne mir das Maß für zu viel Besatz und zu viel Futter.
Wenn sich noch keine Bakterien gebildet haben ist jedes Gramm Futter ein potenzieller Giftcocktail, egal wie viele Fische sich im Becken befinden.


Ja deswegen füttert man die erste Woche auch nicht und in der 2ten wenig und steigert sich langsam Maße sind rel egal aber wenn du willst 54l mit 4 Platies als Erstbesatz
2te Woche 5 Panzerwelse ...

Du musst es dir nicht vorstellen, du musst es nachweisen.

Das mit den 6 Wochen war doch deine Idee ^^ aber mal ehrlich wie sollen denn dort überhaupt Bakterien entstehen oder sich 6 Wochen ohne Nahrung halten.

Was ist das für eine Größe, ein bisschen? Entweder es sind so viele, dass sie die anfallenden Gifte verarbeiten können oder eben nicht.

bei einer entsprechenden Konzentration an Nitrit oder gar an Ammoniak geht der gesamte Besatz den Bach runter. Da sterben nicht nur ein paar Fischlein.

Jop das hab ich damit gemeint. ein an den Besatz nicht angepasstes Aquarium(6 Wochen eingelaufen) bietet genauso viel Schutz vor No2 wie ein 1 Tag altes System.


Wenn das Becken 6 Wochen eingafahren wurde, kann man den vollen Besatz ins Becken bringen. Nitrifikationsbakterien bilden sich in jedem Wasser. 1 Tag reicht nicht aus aber 6 Wochen.

Woher wissen die Bakterien welcher Besatz auf sie zu kommt ? Die vermehren sich nicht nach lust und Laune das Nahrungsangebot ist bei einem einlaufenden Becken der limitierende Faktor.

... und was ist daran das trügerische?

Der Anfänger denkt das Becken steht 6 Wochen jetzt müssen aber genug Bakterien drin sein !


Liebe Grüße
Chris
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